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WIG Schweissen: Sicherheit ist oberstes Gebot

Egal ob es sich um manuelles WIG Schweißen oder automatisiertes und orbitales WIG Schweißen mit zum Beispiel einer offenen Schweißzange handelt, das Schweißen mit dem Wolfram-Inertgas Verfahren ist mit bestimmten Risiken verbunden, denen mit Vorsicht zu begegnen ist – besonders jene, die nicht sofort auf den ersten Blick sichtbar sind. 

Seine Augen beim WIG-Schweißen schützen: Pflicht für jeden Schweißer

Jeder Schweißer, der bereits WIG geschweißt hat, kennt das Phänomen des „Lichtbogens”. Bei der Bildung des elektrischen Lichtbogens wird starke ultraviolette (UV) und infrarote (IR) Strahlung erzeugt. Diese entsteht zum einen durch den Lichtbogen selbst, aber auch durch den Temperaturanstieg des Metalls – bei der Arbeit mit Stahl wird durch die Temperatur beispielweise ein Lichtbogen mit roter Färbung erzeugt. Diese beiden Arten von Strahlung sind zwar für das bloße Auge nicht sichtbar, machen sie jedoch nicht im Geringsten weniger gefährlich für das menschliche Auge.

Zusätzlich zu dieser unsichtbaren Strahlung wird durch den Lichtbogen und das Schmelzbad auch sichtbares Licht ausgestrahlt. Ist der Schweißer nicht richtig geschützt, so kann dieses Licht unter Umständen zu temporären oder permanenten Augenschäden führen. 

Um sich gegen diese Arten von sichtbarer und unsichtbarer Strahlung zu schützen, ist es für den Schweißer unerlässlich ein Schweißcap oder Schweißhelm zu tragen, der ihn zum einen vor der sichtbaren Lichtstrahlung schützt und zum anderen die ultraviolette und infrarote Strahlung filtert. 

Das Filterglas des Augenschutzes muss entsprechend der Schweißintensität und damit passend zur DIN EN 169 Norm gewählt werden. Für Stromstärken zwischen 10A und 300A bewegt sich der Index der Filtergläser zwischen 8 und 13. Je höher der Index, desto dunkler das Glas. 

Beim WIG-Schweißen muss auch darauf Acht gegeben werden, welche Arten von Metall verschweißt werden sollen. Ist das Material beispielsweise hochglanzpoliert, so kann der Lichtbogen auf der Oberfläche reflektiert werden, was genauso gefährlich ist, wie wenn man direkt hineinsieht.

Nicht zuletzt ist auch anzumerken, dass ein Schweißer in der Regel in Räumlichkeiten arbeitet, wo er nicht allein ist. Um die Menschen in seinem Umfeld nicht zu stören oder zu gefährden, wird empfohlen, den Schweißbereich durch strahlungsfilternde Vorhänge „abzuschirmen“.

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Schützen Sie Ihre Haut beim WIG-Schweißen vor Strahlung 

Direkte Ultravioletteinstrahlung hat denselben Effekt wie ein Sonnenbad, jedoch zeigen sich ihre Auswirkungen deutlich schneller und das bereits nach viel kürzerer Zeit.

Bereits eine kurzweilige Aussetzung kann zu Rötungen der Haut führen, die mit zunehmender Schweißintensität und Dauer nur noch schlimmer werden.

Um dies beim Schweißen zu vermeiden, besteht die einzige Lösung darin, den Körper vollständig mit einem Schutzanzug zu bedecken. Zu dieser Schweißschutzkleidung gehören außerdem der Schweißhelm und Handschuhe, die Sie sowohl vor Strahlung als auch vor entstehender Hitze in unmittelbarer Nähe des Lichtbogens schützen. Schweißschutzkleidung und Schweißerhandschuhe gibt es sowohl online als auch bei vielen Schweißvertriebspartnern, die Sie kompetent beraten können.

 

Risiken der Elektrotechnik beim WIG-Schweißen

Das Verwenden einer elektrischen Schweißmaschine birgt Gefahren, wenn die korrekten Sicherheitsmaßnahmen nicht getroffen werden. 

Zunächst muss das Stromnetz, an das die Stromquelle angeschlossen ist, geerdet sein. Schweißstromquellen haben in der Regel eine Metallverkleidung. Wenn also ein Ableitstrom entsteht, muss dieser unmittelbar in die Erde abgeleitet werden. Für den Fall, dass das passiert, muss der Schweißer mit isolierenden Sicherheitsschuhen ausgestattet sein.

Im nächsten Schritt muss sichergestellt werden, dass sich das Schweißequipment in gutem Zustand befindet und die Stromkabel isoliert und nicht beschädigt sind.

Es ist anzumerken, dass Lichtbögen heutzutage durch Hochfrequenzzündung erzeugt werden. Ein Strom wird mit hoher Frequenz zwischen Elektrode und Metall hin- und hergeschickt, um einen kontaktlosen Lichtbogen zu erzeugen. Dies vermeidet Wolframeinschlüsse im Schweißbad, kann jedoch Störungen bei sich in der Nähe befindlichen elektrischen Geräten, wie beispielsweise Herzschrittmachern, hervorrufen. Aus diesem Grund ist das Hochfrequenz- Zündschweißen im medizinischen Umfeld verboten. 

 

Risiken in Bezug auf Gas beim WIG-Schweißen

Beim WIG-Schweißen ist die Verwendung eines Gases zur Begünstigung der Lichtbogenerzeugung, aber auch zum Schutz des Schweißbades, unerlässlich. Das am häufigsten verwendete Gas beim WIG-Schweißen ist das Edelgas Argon. 

Argon weist Eigenschaften auf, die es besonders interessant machen für die Schweißarbeit, jedoch stellt es in gewissen Situationen auch große Gefahren dar, wenn ein Schweißer an beengten Orten, wie beispielsweise einem Tank, arbeiten muss.  

Argon ist ein geruchloses und farbloses Gas, schwerer als Luft. Ein Schweißer in einem Tank kann es nicht sehen noch riechen, wenn das Argon allmählich den Tank füllt und somit den Sauerstoff verdrängt. Wird die Sauerstoffkonzentration in der Luft zu gering, kann der Schweißer die Orientierung verlieren, Kopfschmerzen, Schwindel und schlussendlich Hypoxie erleiden.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass oft drastische Sicherheitsmaßnahmen erforderlich sind, wenn diese Art zu Schweißen unvermeidbar ist. Der Schweißer muss ein Messgerät bei sich tragen, das ihn warnt, wenn die Sauerstoffkonzentration im Raum zu gering werden sollte. Ebenso muss er einen Frischluft-Tank haben und einen Sicherheitsgurt tragen, der über eine Winde mit einer zweiten Person verbunden ist, die den Schweißer ständig im Blick behält, mit ihm in Kontakt ist und ihn im Notfall hochziehen kann. 

 

Eine gute Lüftungsanlage beim WIG-Schweißen ist notwendig

Bedenkt man den Aspekt der Dämpfe und Staubpartikel, so ist das WIG-Schweißen hoch interessant, da dieses Schweißverfahren bei Weitem am wenigsten Dämpfe und Staub erzeugt. Nichtsdestotrotz sind die entstehenden Dämpfe nicht weniger gefährlich.  

Die Dämpfe entstehen im Zersetzungsprozess des Argons im Lichtbogen. Dabei bildet sich Ozon (O3) und Stickstoffdioxid (NO2 oder auch NOx), wenn Stickstoff involviert ist.

Der Staub ist in der Regel nichts anderes als feine Partikel, die bei der Verflüchtigung der Elemente entsteht aus denen sich das Grundmetall und/oder der Schweißzusatz zusammensetzt. 

Um besagte Dämpfe und Staubpartikel abzuführen muss eine allgemeine Lüftungsanlage in der Werkstatt installiert sein, die an eine lokale Absaugungsanlage mit Abzugshaube und Gelenkarm angeschlossen ist. Außerdem ist zu empfehlen, dass Schweißer Schweißhelme mit integrierter Luftfilterung tragen, die einen konstanten Luftstrom garantieren.

 

Diese einfachen, aber nicht zu unterschätzenden Sicherheitshinweise sollten jedem Schweißer bekannt sein. Falls Sie sich für unser ausführliches Portfolio rund um das WIG-Schweißen interessieren, zögern Sie nicht und stöbern Sie gerne durch unseren Produktkatalog. 

 

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Geschrieben
Alicia Wendland

Marketing Manager

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